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Ausstellung

Galeriehaus Köln, Lindenstraße 18-22

Bild- und Textdokumente zu Deutschlands erster "Galerien-WG". Galerien: Friedrich, Onnasch, Neuendorf, Müller, Ricke, M.E. Thelen, Wilbrand

 

Ausstellung | 15.11.2014 – 27.03.2015 im ZADIK

In der Kölner Lindenstraße 18-22 wurde 1967/68 auf Initiative von Andreas und Christoph Vowinckel das erste deutsche Galeriehaus für zeitgenössische Kunst gegründet, das unter seinem Dach sieben Galerien vereinte: bis 1971 etablierten sich im Galeriehaus Heiner Friedrich, Hans-Jürgen Müller, Hans Neuendorf, Reinhard Onnasch, Rolf Ricke, M.E. Thelen und Dieter Wilbrand. Die Idee orientierte sich an New York - vor allem der 57 th Street Midtown Manhattan - wo Galerien wie Dwan Gallery, André Emmerich, M. Knoedler & Co., Fischbach Gallery oder Sidney Janis über mehrere Stockwerke oder in unmittelbarer Nachbarschaft ein Galerienzentrum bildeten.

Zusammen mit dem 1967 gegründeten Kunstmarkt Köln (1984 umbenannt in Art Cologne) wurde das Galeriehaus Lindenstraße bis Mitte der 1970er Jahre zum Erfolgskonzept. Die räumliche Konzentration von Galerien, gemeinsame Eröffnungen an einem festen Termin und die gemeinsamen Werbestrategien wie eine Galeriehauszeitung bewirkten einen Popularitätsschub für die gesamte Kölner Galerieszene. In diesem Brennpunkt der Kunstszene ließen sich in einem Büro im Hinterhaus der Wirtschaftsjournalist Willi Bongard, der 1968 bei der ZEIT die erste Kunstmarktseite in der deutschen Preeselandschaft eingeführt hatte, und seine Frau Linde Rohr-Bongard nieder. Sie begründeten dort zwei weitere wichtige Innovationen in der Geschichte des modernen Kunstmarkts. Einmal den Insider-Informationsdienst "art aktuell" und das weltweit erste Künstler-Ranking in Gestalt des 'Kunstkompass'.

Die Ausstellung im ZADIK zeigt in vielen Fotos und Dokumenten anschaulich die wegweisenden Ausstellungen oder Ereignisse, u.a. die "Singing Sculpture" des Künstlerduos Gilbert & George bei Heiner Friedrich, James Rosenquists Nebelraum "Slush Thrust" bei Rolf Ricke, die Environments mit Gipsfiguren von Georg Segal oder die aus Trödel- und Fundstücken bestehenden großen Assemblagen von Edward Kienholz bei Reinhard Onnasch.