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SoSe 2022 | Übung „Kunstmarkt Köln 67: die Genese der ersten Messe für moderne Kunst und deren Gegenveranstaltungen anhand der Bestände des ZADIK“

Brigitte Jacobs van Renswou M.A., vor Ort im ZADIK

Am 12. September 1967 um 18:00 Uhr wurde im Kölner Gürzenich der „Kunstmarkt Köln 67“, die weltweit erste Messe für moderne und zeitgenössische Kunst eröffnet. Was mit nur 18 Galerien in improvisierter Ausstellungsarchitektur begann, sollte sich zu einem Erfolgsmodell für eine neuartige Präsentations- und Verkaufsplattform weltweit entwickeln. Das Rheinland war Brennpunkt der Ereignisse, Köln etablierte sich zum neuen Zentrum des westdeutschen Kunstbetriebs. Von der Gründung ging ein entscheidender Impuls aus und setzte vor dem Hintergrund der Studentenproteste der 68er-Bewegung einen Diskurs um Kunst und Demokratie, Kunstelite und Populärkultur in Gang. Der sensationelle Erfolg des 'Kunstmarkt Köln', der heutigen ART COLOGNE, führte zu Rivalität, Protesten und der Gründung von Parallel- Gegen- und Konkurrenzveranstaltungen, die das Vertriebs- und Verteilungssystem des Kunsthandels nachhaltig prägten und veränderten.

Die Übung bietet einen Einblick in die Gründungsumstände dieser ersten Kunstmesse für moderne Kunst, ihrer Impulse und Vorläufer und die Auswirkungen auf den Kunsthandel und die Kunstentwicklung von 1966 bis 1974. Exemplarische Archivalien aus den Beständen des ZADIK wie Korrespondenzen, Presse-, Bild-, Ton- und Filmdokumente sollen in Kleingruppen gesichtet und analysiert werden. Wesentliche Aspekte der Kunstmesse als neuer Form der Kunstvermittlung und Kunstvermarktung sollen erörtert werden. Durch die Vermittlung grundlegender Kompetenzen kunsthistorischer Quellenarbeit bietet die Übung einen hohen Praxisbezug und einen Einblick in die komplexe Arbeit im Archiv.