zum Inhalt springen

SoSe 2024 | Oberseminar „Barbara Gross. Women Artists as Protagonists“

apl.-Prof. Dr. N. Oberste-Hetbleck, vor Ort im ZADIK

Die Galeristin Barbara Gross hat immer jenseits von Trends gedacht und die museale Würdigung der Künstler:innen vor den eigenen kommerziellen Erfolg gesetzt. Sie arbeitete als Herausgeberin von Kunst Editionen seit 1981 und als Galeristin in eigenen Räumen in München seit 1988 über fast 40 Jahre für mehr Gleichberechtigung von Frauen im Kunstmarkt. Als Barbara Gross 1981 ihre erste Edition Frauenbilder herausgab, setzte sie als Reaktion auf das damals spürbare Defizit ein nachhaltiges Signal für die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst. Heute international bekannte Künstlerinnen wie Maria Lassnig, VALIE EXPORT, Katharina Sieverding oder Niki de Saint Phalle entwarfen Arbeiten für die Edition. Barbara Gross wollte mit einem erschwinglichen Preis zudem Frauen ermutigen, Kunst zu kaufen. Als Kunstvermittlerin engagierte sie sich bei Ausstellungsprojekten außerhalb ihrer Galerie, bei Podiumsdiskussionen, in eigenen Zeitschriftenbeiträgen oder bei CONTINUUM, dem von ihr mitbegründeten Verein zur Förderung der Kunst von Frauen, der im Museum Villa Stuck in München 1986 die große Ausstellung bestehend-lebend-gegenwärtig mit fünf internationalen Künstlerinnen veranstaltete. Ihre eigene Galerie in München eröffnete Barbara Gross 1988. Künstlerinnen wie Ida Applebroog, Ana Mendieta, Nancy Spero und Michaela Melián bestimmten zunächst ihr Programm, das sie später kontinuierlich um Künstler wie Leon Golub, Rémy Zaugg oder Boris Mikhailov erweiterte.

Im Rahmen des Oberseminars wird die Zeitspanne von den Anfängen der vielfältigen Vermittlungsarbeit von Barbara Gross bis Ende der 1990er Jahre beleuchtet. Anhand ausgewählter Künstlerinnen und Künstler werden die Programmatik der Galerie sowie die künstlerischen Positionen und Projekte herausgearbeitet. Dazu können die Teilnehmer:innen Einblicke in das Archiv von Barbara Gross erhalten, welches sich als Bestand A113 im ZADIK befindet.

Ergänzend findet ein Film-Screening vor Ort statt.