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A 1 Der Spiegel, Köln

Gemeinsam führten Dr. Eva und Hein Stünke die im Dezember 1945 in Köln-Deutz gegründete Galerie Der Spiegel. Zunächst bekannt unter dem Namen „Wohnzimmergalerie“ wurde sie zu einem Treffpunkt der intellektuellen Avantgarde in Köln. Die Galerie diente als Verkaufsstätte für mittelalterliche Kleinplastik und Antiquitäten, Bilder aus der Sammlung der Eltern Eva Stünkes sowie moderne Kunst, die das Ehepaar gemeinsam während ihrer Studienzeit gesammelt hatte. 1948 folgte der Umzug in die Richartzstraße 10. Das von Eva Stünke angeregte Programm der Galerie öffnete sich für die klassische Moderne und Künstler:innen wie z.B. Karl Hofer, Mary Bauermeister oder Otto Müller. Später lag der Fokus auch auf der französischen Avantgarde: besonders auf jungen Künstler:innen der informellen Malerei, des Surrealismus, der Pop Art und des Nouveau Réalisme. Das Galeriegeschäft wurde ab den 1950er Jahren um einen Verlag erweitert. So war es möglich, durch Editionen und Buchpublikationen die Kunst zu finanzieren, zu verbreiten und zu vermitteln. Später kamen Werkstätten für Buchbinderei, Druckerei, Rahmen- und Möbelbau hinzu. Hein Stünke beteiligte sich außerdem neben seiner Galerietätigkeit auch an der Organisation vieler internationaler Ausstellungen in Deutschland und war zwischen 1959 und 1972 als Berater der documenta tätig, während der er auch Grafiken aus der Galerie an einem eigenen Stand verkaufen durfte. Zusammen mit dem Galeristen Rudolf Zwirner gründete er 1966 den Verein progressiver deutscher Kunsthändler e. V., mit dem sie 1967 die erste Kunstmesse in Köln unter dem Namen Kunstmarkt Köln 67 abhielten.

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