SoSe 2025 | Übung: „5 Jahre Avantgarde: Die Galerie art intermedia 1967–72“
Brigitte Jacobs van Renswou, M.A., vor Ort im ZADIK
Die von Helmut Rywelski 1967 gegründete Kölner Galerie art intermedia existierte nur 5 Jahre, doch in dieser Zeit sorgten ihre Ausstellungen und Kunstaktionen für Furore und einige wurden zu Schlüsselmomenten der Kunstentwicklung der 1960er und 1970er Jahre. Heute international bekannte Künstler:innen wie H. P. Alvermann, Joseph Beuys, Jörg Immendorff, Lil Picard, Otto Piene, Chris Reinecke oder Wolf Vostell gehörten zum Programm der Galerie. Das Thema der Galerie war sozial engagierte, kritische und politische Kunst vor dem Hintergrund der Partizipations-, Popularisierungs- und Demokratisierungstendenzen der Zeit. Der Galerist und frühere Journalist Helmut Rywelski grenzte sich ausdrücklich vom profitorientierten Kunsthandel ab. Er engagierte sich an der Seite der Künstler:innen für eine „Sozialisierung der Kunst“ wie 1970 mit der legendären Protestaktion „Wir betreten den Kunstmarkt“ gegen die elitäre Kunstmesse Kunstmarkt Köln (heutige ART COLOGNE) oder initiierte eine Solidaritätsveranstaltung für die Black-Power-Aktivistin Angela Davis.
Ausgewählte Archivalien aus dem Bestand der Galerie art intermedia im ZADIK wie Korrespondenzen, Presse-, Bild-, Ton- und Filmdokumente sollen in Kleingruppen gesichtet und analysiert werden. Durch die Vermittlung grundlegender Kompetenzen kunsthistorischer Quellenarbeit bietet die Übung einen hohen Praxisbezug und einen Einblick in die komplexe Arbeit im Archiv.