Das Archiv und die Sammlung Gottlieb Friedrich Reber: Potentiale und Perspektiven
Mit dem Archiv Gottlieb Friedrich Reber (1880–1959) liegt im ZADIK erstmals eine zusammenhängende Dokumentation der Aktivitäten des gleichnamigen Kaufmanns, Sammlers, Mäzens und zeitweisen marchand-amateur und Freimaurers vor. Reber baute in Deutschland und der Schweiz eine der bedeutenden europäischen Privatsammlungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Die Sammlung umfasste einen umfangreichen Bestand der französischen Moderne des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ebenso vereinzelte Werke Alter Meister sowie eine breite Auswahl an nicht-europäischer Kunst und archäologischer Artefakte.
Der Bestand enthält Archivalien sämtlicher Sammlungsphasen und gibt Aufschluss über Rebers Aktivitäten im damaligen Kunstsystem. Bis Sommer 2024 konnte die Erschließung und Digitalisierung des gesamten Archivbestands sowie die Transkription erster für die weitere Forschung relevanter Basisdaten durchgeführt werden. Hierbei zeigte sich, dass neben der sammlungshistorischen Forschung der Bestand auch insbesondere für Fragen der Provenienzforschung von Interesse ist.
Im Rahmen des Workshops stellt Sebastian Hammerschmidt die Erschließungsgeschichte des Archivbestands vor. Außerdem geben er und zwei weitere Doktorand:innen, Sina Knopf und Madeleine Schneider, Einblicke in drei aktuell laufende Promotionsprojekte. Darüber hinaus wird die in New York ansässige Kunsthistorikerin Luise Mahler in einem Abendvortrag anhand ausgewählter Archivalien die komplexe Persönlichkeit Rebers zur Diskussion stellen. Neben der Diskussionsrunde zu den Forschungsbeiträgen besteht die Möglichkeit, erste Einblicke in den Archivbestand zu erhalten und sich über weiterführende Forschungsfragen und Potentiale auszutauschen.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch die Gesellschaft zur Förderung des ZADIK e.V.
Programm
15:00 Grußworte
Yasmin Mahmoudi / Dr. Katja Terlau (Gesellschaft zur Förderung des ZADIK e.V.)
apl. Prof. Dr. Nadine Oberste-Hetbleck (ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung, Universität zu Köln)
15:10–15:40 Sebastian Hammerschmidt (Stipendiat Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris | Institut national d’histoire de l’art): Zur Sammlung G. F. Reber und der Erschließungsgeschichte seines Archivs
15:40–16:10 Sina Knopf (Doktorandin, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich und Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich): «Gottlieb Friedrich Reber und Hans Wendland. Eine Geschäftsbeziehung im Spiegel der Quellen»
16:10–16:30 Pause
16:30–17:00 Madeleine Schneider (Doktorandin, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik, Technische Universität Berlin): „Forschungseinblick: Kulturgütertransfer aus Italien 1937-1945. Fokus Gottlieb Friedrich Reber“
17:00–17:30 Sebastian Hammerschmidt: Ein „Querschnitt durch Jahrtausende“. Sammlung und Archiv Reber und der Anspruch einer Weltkunstgeschichte
17:30–18:00 apl. Prof. Dr. Nadine Oberste-Hetbleck, Moderation: Das Archiv Gottlieb Friedrich Reber im ZADIK und seine Potentiale für Forschung und Institutionen
18:00–18:30 Pause
18:30–19:30 Luise Mahler (Unabhängige Wissenschaftlerin und Adjunct Associate Professor for Art Market Studies an der Graduate School des FIT, New York): “Er hat Cézanne ‘die Befreiung‘ verdankt“: Zur Komplexität von G. F. Reber