Richter, Polke, Lueg & Kuttner ...ganz am Anfang / ...how it all began
Ausstellung | 28.10. – 01.11.2004 auf der ART COLOGNE, Halle 1.1, Stand 19 | 06.11.2004 – 24.03.2005 im ZADIK
Anfang der 1960er Jahre haben sich in der Klasse von Karl Otto Götz der Düsseldorfer Kunstakademie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Konrad Lueg (als Galerist Konrad Fischer) und Manfred Kuttner kennen gelernt und einige Jahre gemeinsam versucht, im Kunstbetrieb Fuß zu fassen. Von 1962 bis 1964 teilten sich Richter und Kuttner ein Atelier und bestritten ihre erste (von Franz Erhard Walter kuratierte) öffentliche Ausstellung in der Galerie Junge Kunst in Fulda. Alle vier zusammen mieteten für zwei Wochen einen leerstehenden Laden in der Düsseldorfer Kaiserstraße 31a und veranstalteten dort die „erste Ausstellung ‚Deutscher Pop Art’“, wobei der Begriff des Kapitalistischen Realismus geprägt wurde. Kunstgeschichte gemacht hat auch die im selben Jahr von Gerhard Richter und Konrad Lueg 1963 im Düsseldorfer Möbelhaus Berges inszenierte Aktion Leben mit Pop – Eine Demonstration des Kapitalistischen Realismus. Ein Jahr später, 1964, stellten alle vier ihre Arbeiten in den verschneiten Garten der Wuppertaler Galerie Parnass von Anneliese und Rolf Jährling (siehe Foto), um die Galeristen zu einer Ausstellung zu bewegen, die dann im Dezember 1964 unter dem Titel Neue Realisten stattfand. Zeitgleich mit dieser Ausstellung eröffnete in Berlin René Block seine Galerie mit der Ausstellung Neodada, Pop, Kapitalistischer Realismus, wo wieder alle mitmachten. 1966 feierten Richter, Polke und Lueg eine Hommage an Schmela, bei der sich erstmals die „Höheren Wesen“ äußerten. Auch als Heiner Friedrich mit der Demonstrative ´67 gegen seine Nicht-Zulassung zum Kunstmarkt Köln ´67 protestierte, waren Richter, Polke und Lueg dabei.
Zur Ausstellung erschien die deutsch-englische Publikation sediment 7 mit bisher weitestgehend unveröffentlichten und zum Teil spektakulären Bild- und Textdokumenten aus den Beständen des ZADIK und privaten Archiven. Das Heft beleuchtet die ereignisreichen frühen Jahre der Künstler, die sich Ende der sechziger Jahre wieder trennten und seitdem sehr unterschiedliche Karrierewege einschlugen.