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Ausstellung

"ZERO ist gut für Dich"

 

Ausstellung | 15.02. – 19.02.2006 auf der Cologne Fine Art, Halle 5.2, Stand K55 | 01.03. – 28.04.2006 im ZADIK

Die Publikation sediment „Zero ist gut für Dich“ und die Sonderschau des ZADIK war nach der Ausstellung der Sammlung Lenz-Schönberg am Salzburger Mönchsberg (21.1.-26.3.2006) die zweite Zero-Retrospektive im Jahr 2006. Sie leitete über zur großen Zero-Schau des Düsseldorfer museum kunst palast (9.4.-9.7.2006). Schwerpunkt des ZADIK-Projektes war der kunsthistorisch bisher wenig gewürdigte Anteil der Galeristen an der Erfolgsgeschichte der Zero-Bewegung.

„Zero ist die unermessbare Zone, in der ein alter Zustand in einen unbekannten neuen übergeht.“ Die in den Kosmos abhebende, bislang Unentdecktes ansteuernde Rakete wird in den späten 50er Jahren gleichsam zum Sinnbild für eine ins künstlerische Neuland vorstoßende Künstler-Generation: Zero ist die künstlerische Vision einer helleren, friedvollen Welt, die mit den neuen künstlerischen Grundprinzipien, Monochromie, Bewegung und Licht, eine Gegenposition zu den damals vorherrschenden informellen Tendenzen einnimmt.

Das Kunst- und Kulturleben im Rheinland hatte bis weit in die 50er Jahre hinein unter den Folgen des Krieges zu leiden. Aufgrund fehlender Ausstellungsmöglichkeiten schließen sich die beiden Initiatoren der Zero-Bewegung, Heinz Mack und Otto Piene, nach ihrem Studium zunächst der Gruppe53 an, die als „Keimzelle des Deutschen Informel“ gilt.

Mit ihren wenig später in den eigenen Atelierräumen in einem bescheidenen Hinterhaus in Düsseldorf privat initiierten Abendausstellungen schaffen Mack und Piene ein Forum für eine neue Kunst. Zeitgleich kommt der Galerienbetrieb in Gang; kurz nacheinander entstehen zwei wichtige Knotenpunkte der zeitgenössischen Düsseldorfer Kunstszene: Am 2. Mai 1957 eröffnet Jean-Pierre Wilhelm seine Galerie 22; Ende des Monats tritt Alfred Schmela in einem winzigen Ladenlokal seine Karriere als Kunsthändler an. Bereits bei der Eröffnung setzt er mit dem Künstler Yves Klein einen deutlichen Gegenakzent zum Informel und wird durch sein Engagement zu einer der wichtigsten Kontaktpersonen für die Zero-Bewegung. Um den Zero-Kern, Mack, Piene und den ab 1961 hinzutretenden Uecker, entsteht ein internationales Beziehungsnetz von Künstlern. Ab 1961 gewinnt Zero mit der Galerie dato von Rochus Kowallek ein zweites Standbein in Frankfurt am Main. Durch Rundfunk, Fernsehen und Presse versucht Kowallek die Zero-Botschaft in das Bewußtsein der breiten Öffentlichkeit zu bringen. Zero erlangt Weltruhm und findet Einzug in die Kunstszene der USA. Doch ab 1964 zeichnen sich – erfolgsbedingt – erste Auflösungserscheinungen ab. 1966 ist es so weit: „Das Schiff Zero wirft Anker und die Fahrt ist vorbei“.

Mit dem Düsseldorfer Galeristen Hubertus Schoeller finden die Zero-Künstler ab Mitte der 70er Jahre erneut einen großen Fürsprecher. Zero lebt fort, denn bei Zero ging es „nicht um eine neue Art zu malen oder zu sehen (…), sondern um eine neue Art zu leben und zu sein“.

Zur Ausstellung erschien die von der Kunststiftung NRW geförderte Publikation

sediment 10 mit zahlreichen, weitgehend unveröffentlichten Bild- und Textdokumenten.

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