zum Inhalt springen
Ausstellung

Kunstmarkt Köln '67 | Entstehung und Entwicklung der ersten Messe für moderne Kunst 1966-1974

 

Ausstellung | 29.10. – 02.11.2003 auf der ART COLOGNE, Halle 1.1, Stand 22 | 05.11.2003 – 30.01.2004 im ZADIK

Am 12. September 1967 um 19:30 Uhr wurde im Kölner Gürzenich die weltweit erste Messe für moderne Kunst eröffnet. Was die beiden Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner zusammen mit ihrem Verein progressiver deutscher Galeristen im Jahr 1966 ersonnen und mit Hilfe des Kölner Kulturdezernenten Kurt Hackenberg im Jahr 1967 verwirklicht hatten, um dem nationalen Kunstmarkt auf die Sprünge zu helfen, entwickelte sich zum sensationellen, oft beneideten und nachgeahmten Erfolgsrezept. Das „Mutterschiff der Kölner Kulturpolitik“ (Hackenberg) war die ‚Mutter’ aller Messen für moderne und zeitgenössische Kunst. 1969 wurde die Art Basel gegründet, 1973 die Pariser FIAC, und bereits im Jahr 1974 waren die Kunstmessen in aller Welt so zahlreich geworden, daß die ebenfalls im Gefolge der Messen gegründete Europäische Kunsthändler Vereinigung sich zum Ziel gesetzt hatte, „die Kunstmärkte auf lange Sicht überhaupt abzuschaffen.“

Das ZADIK zeigte in Kooperation mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln in seiner Ausstellung auf der ART COLOGNE – so wurde der Kunstmarkt Köln im Jahr 1984 nach dem Zusammenschluß mit dem Internationalen Kunstmarkt Düsseldorf umbenannt – und anschließend in seinen Räumen im Kölner Mauritiuswall Originaldokumente aus den Jahren 1966 bis 1974, wie etwa Typoskripte von Hein Stünkes und Rudolf Zwirners ersten Überlegungen für eine Kunstmesse, die Protokolle der Mitgliederversammlungen des Vereins progressiver deutscher Kunsthändler, Plakate, Kataloge, Werbematerialien und zahlreiche Fotos der ersten Kunstmessen, die bis 1973 im Gürzenich und in der Kunsthalle stattfanden, bevor sie 1974 der Messegesellschaft überantwortet und in den Rheinhallen veranstaltet wurden.

Zur Ausstellung erschien sediment 6, bestehend aus einem Textband und einer CD-ROM. Im Textband werden wesentliche Aspekte der Kunstmesse als neuer Form der Kunstvermittlung und Kunstvermarktung behandelt. Auf der CD-ROM befinden sich mehr als 400 Text- und Bilddokumente, gegliedert in die Rubriken Aussteller, Dokumente, Fotos, Publikationen, Statistik. Jede auf den Kunstmärkten von 1967-1974 vertretene Galerie, jeder Künstler und jedes in den Messekatalogen verzeichnete Werk kann gezielt recherchiert werden. Die Publikation und Dokumentation entstand im Rahmen des von der EU (Culture 2000) geförderten Forschungsprojekts vektor.

*