„Hauswedell und Nolte“ – Digitalisierung, Transkription und Erschließung von Auktionskerndaten (1940–1992)
Claudia E. Friedrich | Workshop: Partizipative Transkriptionsprojekte in Museen, Archiven, Bibliotheken
Mit der Übergabe des Archivbestand „Hauswedell & Nolte“ in das ZADIK gelangte 2016 erstmals das Firmenarchiv eines Buch-, Autographen- und Kunstauktionshauses, das vor dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde und bis 2016 bestanden hatte, in den Besitz eines öffentlich zugänglichen Archivs in Deutschland. Versteigert und verkauft wurden über das Auktionshaus Bücher und Autographen, ostasiatische, afrikanische, orientalische und präkolumbische Kunst sowie westliche Kunst der Moderne und Alte Meister. Gegenstand des vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projektes ist die Digitalisierung und Erschließung der für die Provenienzforschung relevanten ‚Kerndaten‘ zu den Auktionen 23 (1940) bis 297 (1992). Als ‚Kerndaten‘ werden die Auktionsdaten (Auktionslospositionen, Einlieferer- und Käuferdaten) – nach dem Vorbild der Datenbank ‚Kunst- und Kulturgutauktionen 1933-1945‘ zum Auktionshaus Weinmüller – bezeichnet. Diese Daten sind bei Hauswedell & Nolte zu rund 342.000 Auktionslospositionen in großen Teilen aus den im Archivbestand des ZADIK vorhandenen Auktionskatalogen, Einliefererbüchern (1951-1992) und Auktionsprotokollen (1940-1992) zu ermitteln. Im Förderzeitraum (07/2019-09/2021) werden dazu die Rahmenbedingungen geschaffen, um am Ende der über zweijährigen Laufzeit rund 100.000 geprüfte Auktionslospositionen, bei denen die Kerndaten überprüft, transkribiert und soweit vorhanden in die ZADIK-Datenbank überführt wurden, veröffentlichen zu können. Wobei grundsätzlich die Inhalte zu Einlieferer- und Käuferdaten aufgrund der DSVGO nicht pauschal uneingeschränkt öffentlich zugänglich gemacht werden können. Vor allem in der letzten Phase des Projektes besteht die wesentliche Aufgabe in der Transkription der Quelleninhalte und der Eingabe in die Datenbank des ZADIK. Das Projekt wurde ausschließlich als interner Arbeitsprozess angelegt. Welche Hintergründe, Rahmenbedingungen und Entscheidungen dem zugrunde liegen und welche Vor- und Nachteile dieses Vorgehen in der Praxis insbesondere in Bezug auf die Projektphase der Transkriptionsarbeiten mit sich brachte, soll ihm Rahmen des Workshops vorgestellt und erörtert werden.